Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat. (1. Petrus 4, 10)

Liebe Gemeindebriefleserinnen und -leser!

Petrus spricht hier von alltäglichen Dingen, die wir aneinander, ja für einander tun können. Dabei geht es weder um Leistungsanspruch noch um Moral. Es
„geht“ darum, dass wir uns gegenseitig im Blick haben und erkennen, was braucht der andere, womit kann ich ihm etwas Gutes tun. Aber auch, was dürfen und können andere von mir erwarten. Es müssen nicht immer große Dinge sein. Etwas Zeit, ein freundliches Wort, persönliche Zuwendung, einen Besuch oder eine Einladung oder aber auch finanzielle oder materielle Hilfe.
Der Bibelvers aus dem 1. Petrusbrief lädt uns ein, Gottes Geist in unserem Alltag zu entdecken: Jede und jeder von uns hat von Gott eine besondere Gabe erhalten. Das ist das Erste. Gott beschenkt uns! Diese Geistesgaben sind die Fähigkeiten und Fertigkeiten, mit denen wir besonders begabt sind.

Eine Gabe ist immer auch eine Aufgabe. Unsre Aufgabe ist es, unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entdecken und weiter zu entwickeln. Bequemlichkeit oder gar Faulheit ist keine Gabe Gottes, eher im Gegenteil. Fördern und Fordern ist hier gefragt.

Das ist das Zweite: Ein guter Verwalter zu sein und das Anvertraute zu vermehren.

Das Dritte ist, dem Mitmenschen mit dem, was in uns steckt, ein Mitmensch zu sein. Unsere Begabungen haben wir nicht nur, damit wir selber Freude daran haben, sondern vor allem deshalb, um dem Anderen damit zu dienen, etwas von dem abgeben, was ich selbst erhalten habe.

Denn ich bin, wir sind doch alle ein von Gott geliebtes Kind, wie kann ich mich, wir uns einigeln und nur an sich selbst denken?

Norbert Prey