Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte. (1.Kor 7,23)

Liebe Gemeindebriefleserinnen und -leser!

es ist uns in unserer Zeit nicht mehr so vor Augen wie zur Zeit von Paulus, was es bedeutet, ein Sklave oder ein Knecht zu sein und völlig unter der Macht einer anderen Person zu stehen. Und doch gibt es heutzutage mehr Sklaven als je zuvor- wer einmal beim „Walk For Freedom“ dabei war, bekommt einen Eindruck davon, wie viele Menschen auch heute noch in Sklaverei leben. Darauf dürfen wir aufmerksam machen und etwas dazu beitragen, dass auch andere „nicht der Menschen Knechte“ werden.

Aber was heißt das darüber hinaus für uns persönlich? Folgende Fragen können uns dabei helfen, zu erkennen, wo wir „der Menschen Knechte“ werden:
– In welchem Lebensbereich ist mir das Ansehen bei den Menschen wichtiger als das Ansehen bei Gott?
– Wo möchte ich Eindruck machen auf Menschen mit dem, was ich tue oder nicht tue?
– Was „muss“ ich mir kaufen und besitzen, um „in“ zu sein?
– Wo lasse ich zu viel Kontrolle und Druck zu und versklave mich anderen Menschen oder der Arbeit auf eine nicht gesunde Art und Weise?
– Wo schweige ich um des Friedens Willen oder aus Angst, obwohl eine Stellungnahme angebracht wäre?
– Oder andersherum: Wo trage ich dazu bei, dass andere in meiner Gegenwart nicht frei sind, sondern sich verbiegen, um mir zu gefallen?

Es lohnt sich, diese Fragen mal in einem ehrlichen Gespräch vielleicht auch mit Zettel und Stift und etwas Zeit mit Gott zu bewegen. Wir brauchen nicht bei der Erschütterung stehen zu bleiben, die wir gewöhnlicherweise haben, wenn Gott uns in Seiner Liebe die Wahrheit über uns aufdeckt, denn die Wahrheit macht frei (Johannes 8,32)!

Paulus schreibt: „Ihr seid teuer erkauft.“ Gott hat uns freigekauft. Jesus ist für deine und meine Schuld gestorben, sein Blut ist geflossen. ER hat unsere Schuld auf sich genommen, damit wir frei sind.

Frei, um Gott als Vater zu begegnen und in eine Liebesbeziehung zu Ihm einzutreten. Frei, um Fehler machen zu dürfen und Korrektur anzunehmen. Frei, um selbst Vergebung zu empfangen und anderen zu vergeben. Frei, um mutig dahinzuschauen, wo wir uns anderen Menschen versklaven und mit Gottes Hilfe austreten können und lernen dürfen, ein Leben unter Seiner liebevollen Herrschaft zu führen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass wir mehr und mehr in die Freiheit treten, die Gott schon längst vorbereitet hat.

Andrea Offe