Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
(Apostelgeschichte 5,29)

Das sagten Petrus und die Apostel, als sie vom Hohen Priester und den Sadduzäern zur Rede gestellt wurden, weil sie trotz des Befehls „nie wieder im Namen Jesu Christi zu lehren“ im Tempelbezirk das Volk lehrten. Sie waren deswegen ins Gefängnis geworfen worden, doch ein Engel hatte sie dort herausgeholt und den Auftrag gegeben, den Menschen im Tempel „die Botschaft des Lebens“ (V. 20) zu verkündigen.

Diesen Auftrag wollten sie erfüllen wohlwissend, dass sie sich damit Feinde machten. Später wurden sie dafür ausgepeitscht (V. 41) und verließen trotzdem den Hohen Rat voller Freude darüber, dass sie für den Namen von Jesus leiden durften. Sie wurden ausgepeitscht und sind voller Freude darüber!!

Sie sehen das große Ganze, stellen sich demütig darunter, weil die Priorität nicht war, ein möglichst angenehmes Leben zu führen, sondern Gottes Auftrag auszuführen. Der Glaube durfte sie etwas kosten. Es wäre völlig verständlich, wenn Petrus und die Apostel sich gedemütigt gefühlt hätten durch die Schläge, aber sie haben „das Schild des Glaubens“ hingehalten. Aber sie haben geglaubt und vertraut, dass Gott trotzdem Gutes im Sinn hat und fühlten sich geehrt, weil sie für Jesus leiden durften.

Diese Haltung hat ihr Inneres geschützt und so hatten sie die Kraft, wirklich Gott mehr zu gehorchen als den Menschen. Und diese Haltung lässt bei ihnen einen tiefen inneren Frieden wachsen.

Heute in dieser Zeit ist dieser Vers nach wie vor aktuell. Es geht darum, den Auftrag auszuführen, den Jesus uns allen gegeben hat: „Darum geht zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern. Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alle Gebote zu halten, die ich euch gegeben habe“ (Mt. 28,19.20).

Das ist eine große Aufgabe, die Gott der ganzen Gemeinde aufgetragen hat. Erst einmal geht es darum, dass du und ich Gott gehorchen und das heißt vielleicht:

  • Steh auf vom Sofa der Bequemlichkeit und des wachsenden Abstandes und steig aus dem (vielleicht jahrelangen) Rückzug aus.
  • Pflege (wieder) Beziehungen.
  • Nimm den von Gott zugewiesenen Platz in der Gemeinde ein sei es als Finger, Bein, Niere… Dich gibt es nur einmal und das hat Gott extra so gemacht.
  • Sage „Die Botschaft des Lebens“ (V. 20) weiter.
  • Studiere nicht in erster Linie Inzidenzzahlen, sondern Gottes Wort und die Au sagen über die Endzeit und überlasse das nicht (nur) den Profis.
  • Sei wachsam und lebe in und aus enger Beziehung zu Jesus.
  • Lass dir ein lebendiges Gebetsleben schenken, indem Gott auch entsprechen den Raum zum Reden bekommt und nicht nur du.

Und dann können du und ich erkennen, wo es ganz konkret darum geht, „Gott mehr zu gehorchen als den Menschen“.

Möge Gott uns immer wieder neu den Blick auf das große Ganze und die Bereitschaft der Apostel schenken, dass Glaube etwas kosten darf!

Andrea Offe