„Mich dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und ihn sehen?“
(Psalm 42,3)

Hattest du schon mal so richtig Durst? Nicht so ein bisschen Durst, wie man ihn mal haben kann im norddeutschen Sommer, wenn man sich noch überlegt, ob man lieber Apfelschorle oder Cola trinken würde. Sondern eher so einen Durst (den der Psalmbeter bestimmt kannte), wie man ihn in einer israelischen, schattenfreien Wüste bekommt, wenn man stundenlang kein Wasser getrunken hat und auch keine Ahnung hat, wann man das nächste Mal etwas zu Trinken bekommt. Aber du weißt, lange geht es nicht mehr gut ohne Wasser. Da wirst du an nichts anderes mehr denken als an WASSER!

Wie oft geht es uns so, dass wir uns nur nach Gott sehnen, ihn erleben, erfahren, sehen wollen, mehr als alles andere auf der Welt? Ist es nicht oft so, dass es so viele, so schöne und interessante Dinge auf der Welt und in unserem Leben gibt, die uns so vereinnahmen, dass Gott nur noch am Rande vorkommt?

Der Musiker Keith Green schrieb dazu: „Du wirst dich zu Tode langweilen im Himmel, wenn du nicht jetzt schon verrückt nach Gott bist! Glaubst du, völlig überraschend wirst du dann nichts mehr lieben als mit Gott herumzuhängen, wenn du es niemals zuvor aushalten konntest, wenigstens 20 Minuten am Tag mit ihm alleine zu sein?“

Es wäre doch super, wenn wir jeden Morgen aufstehen würden und ganz verrückt danach wären, Gott heute zu begegnen, etwas mit ihm zu erleben und zusammen mit ihm unterwegs zu sein. Dabei gilt zu Gott „kommen und ihn sehen“ immer für dieses Leben und für das zukünftige Leben.

Im Januar ist meine Freundin Elisabeth an Krebs gestorben, es war ein qualvolles Sterben über viele Monate. Sie war eine sehr kreative Frau, die noch viele Pläne hatte, die gerne noch Zeit mit ihrem Mann und ihrer Tochter verbracht hätte. Aber sie hat sich auch auf Gott gefreut.
Manchmal haben wir uns zusammen überlegt, wie es wohl sein wird bei Gott. An einem der letzten Tage, an dem sie noch sprechen konnte, erzählte sie mir von ihrem Traum von dem frischen Wasser, wie es in Psalm 42 beschrieben wird und wie sehr sie sich danach sehnt. Die ersten Verse dieses Psalms hatte sie in ihrer Bibel dick angestrichen.
Wenige Tage später ist sie dann gestorben und ich sah das T‐Shirt, das sie sich für ihre Beerdigung bereit gelegt hatte mit dem Aufdruck; „…freu’ Dich drauf!“

Ich wünsche mir und euch, dass wir jeden Tag bis in Ewigkeit mit dieser Freude an und auf Gott leben, mit der Sehnsucht, zu ihm zu kommen und ihn zu sehen.

Antje