Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken.
(Hebräer 10,24)

Ich finde, Gottes Wort kann sehr direkt und konkret sein. Dadurch bekommen manche Bekenntnisse und Aussagen den Zustand einer Seifenblase, die irgendwann zerplatzt. Konkret und praktisch wird es ja nicht bei der Bestimmung der großen Ziele, sondern bei der Entscheidung, im Glauben die ersten Schritte in der Nachfolge Jesu zu gehen. Plötzlich liegen da erstaunlich viele große und kleine Stolpersteine herum und türmen sich als Hindernis auf dem Weg. Wir wollen darauf achten, dass in der Gemeinde, aber auch in unserem Umfeld, nicht einer zu kurz oder sogar unter die Räder kommt. Der Hebräerbrief möchte uns hier „wachrütteln“, denn es geht hier um die Gemeinde Gottes; die Gemeinde, die er liebt und der er die Treue hält. Ja, wir wollen uns gegenseitig zur Liebe ermuntern.
Aus meiner Sicht sind das schon sehr deutliche Worte, die eine verbindliche Gemeinschaft braucht. Natürlich gibt es in der Gemeinde Unterschiede, (leider auch) Streitigkeiten und Probleme, wo ran wir uns manchmal reiben. Trotzdem dürfen wir uns über die Vielfalt der Kinder Gottes freuen und uns gegenseitig
auf dem gemeinsamen Weg helfen. Man muss sich zueinander bekennen, immer wieder, nicht nur einmal.
Man muss miteinander reden, man muss die Liebe immer wieder erneuern, auffrischen. Ich bin ehrlich, das kostet Mühe und Kraft, aber es lohnt sich.
Das Tolle ist, Gott tut seinen Teil: Er sucht das Gespräch, er frischt die Liebe auf und … ja, er steht zu uns.

Norbert Prey
 
Titelbild S. 1: Öland Nordspitze, Schweden (privat)